Was ist eine nachhaltige Lieferkette?

Unter einer nachhaltigen Lieferkette versteht man ein Konzept, welches sich auf die Schaffung einer umweltfreundlichen, sozial verantwortlichen und wirtschaftlich rentablen Wertschöpfungskette konzentriert. Ein wichtiger Aspekt für Unternehmen, die ihre Verantwortung für die Umwelt und die Gesellschaft wahrnehmen möchten. Jedoch kann eine nachhaltige Lieferkette auch eine große Herausforderung darstellen, da sie umfassende Überprüfung und Optimierung erfordert.

Bei einer nachhaltigen Lieferkette müssen die Lieferanten und Partner Umweltanforderungen und spezielle Normen erfüllen und darauf achten, dass die Produkte und Dienstleistungen, die sie anbieten, umweltfreundlich und sozial verantwortlich sind. Die Erschaffung einer nachhaltigen Lieferkette erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Lieferanten und anderen Interessengruppen.


Gesetze und Anforderungen an eine nachhaltige Lieferkette

European Green Deal

Unternehmen, die eine nachhaltige Lieferkette schaffen wollen, müssen nicht nur die eigenen Nachhaltigkeitsstandards definieren, sondern auch die gesetzlichen Anforderungen und Vorschriften einhalten. In vielen Ländern gibt es bereits Gesetze und Vorschriften, die Unternehmen dazu verpflichten, ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten. In der EU gibt es unter anderem eine Verordnung über Konfliktmineralien, die besagt, dass Lieferanten keine Mineralien aus Konflikt belasteten Arbeitsstätten (z.B. Minen) beziehen sollen.

Zudem gibt es auch Anforderungen an die Arbeitsbedingungen und den Umweltschutz, die alle Unternehmen einhalten müssen. Dementsprechend erfordert eine nachhaltige Lieferkette genaue Kenntnis der gesetzlichen Anforderungen und eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten.

 

Die Gesetze und Vorschriften im Überblick

Durch die Gesetze und Vorschriften sind Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und ihre Lieferkette auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu überprüfen. Die Abkürzung GHG steht für Treibhausgasemissionen (engl. Greenhouse Gas Emission). Die Treibhausgasemissionen sind ein wichtiger Faktor, da Unternehmen dazu gezwungen werden, ihre Emissionen zu messen, zu berichten und zu reduzieren. Scope 1-3 bezieht sich auf die verschiedenen Bereiche, in denen Unternehmen Treibhausgasemissionen verursachen.

 

Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle Bereiche abdecken, um ihre Emissionen zu reduzieren. Ein relativ neues Gesetz ist das Lieferkettengesetz (LkSG). Dieses Gesetz verpflichtet Unternehmen dazu, ihre Lieferkette auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung zu überprüfen. Wichtig ist, dass die Unternehmen keine Menschenrechtsverletzungen oder Umweltschäden verursachen.



Die Hintergründe für die Gesetze und Vorschriften

Die Hintergründe für die Gesetze und Vorschriften sind der wachsende Druck von Verbrauchern, Investoren und Regierungen, um sicherzustellen, dass Unternehmen ihre soziale und ökologische Verantwortung wahrnehmen. Zudem haben Unternehmen erkannt, dass eine nachhaltige Lieferkette langfristig rentabler und widerstandsfähiger gegenüber Risiken ist.



Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette

Eine nachhaltige Lieferkette ist äußerst umfangreich und vielschichtig. In der Fertigungsindustrie z.B. spielen Umweltanforderungen an Bauteile, Komponenten, Materialien und Substanzen eine wichtige Rolle. Die Initiativen zur Nachhaltigkeit müssen demnach von der Beschaffung der Rohstoffe über die Logistik bis hin zu Produktionsrückläufen und Recyclingprozessen reichen.

Zentrale Themen der nachhaltigen Lieferkette:

●      Umweltverträglichkeit

●      Soziale Verantwortung

●      Transparenz

●      Ressourceneffizienz

●      Kreislaufwirtschaft

Eine nachhaltige Lieferkette sollte so gestaltet sein, dass sie möglichst wenig negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Dazu gehören unter anderem der Einsatz von umweltfreundlichen Transportmitteln und die Vermeidung von nicht konformen Verpackungen. Ebenso sollte eine nachhaltige Lieferkette die sozialen Aspekte berücksichtigen. Die Einhaltung von Arbeitsrechten und fairen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden entlang der Lieferkette ist unabdingbar.

Wichtig ist auch, dass die nachhaltige Lieferkette möglichst ressourceneffizient gestaltet ist. So kann unter anderem der Verbrauch von Energie und Rohstoffen minimiert werden, sobald die Idee der Circular Economy umgesetzt wird. In vielen Fällen unterstützt auch die Einhaltung von Product Compliance Anforderungen, um sicherzustellen, dass die Produkte den geltenden Umwelt- und Sicherheitsstandards entsprechen. Werden diese Vorschriften eingehalten, können die Produkte in der EU problemlos verkauft werden.

Hinzu kommen Strategiepapiere, wie der „European Green Deal“ und 2020 der „Circular Economy Action Plan” von der Europäischen Kommission. Beide befassen sich auch mit Themen rund um eine nachhaltige Lieferkette und nennen den digitalen Produktpass als wesentliches Instrument für eine klimaschonende und ressourceneffiziente Wirtschaft. Der Product Passport gibt Informationen über die Umwelt- und Sozialverträglichkeit von Produkten preis und hilft den Verbrauchern, eine bewusste Kaufentscheidung zu treffen.

Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, müssen sie Lösungen finden, um ihre Lieferkette nachhaltig und transparent zu gestalten. Eine wichtige Aufgabe auf dem Weg zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist die Digitalisierung von Umweltanforderungen, um schon im Produktentstehungsprozess die Nachweisführung und Freigabeprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.



Durch Transparenz eine nachhaltige Lieferkette schaffen

Eine gut abgestimmte Lieferkette kann den Produktentstehungsprozess beschleunigen und einen pünktlichen Start of Production (SOP) sichern. Da vor allem die  Kunden der Hersteller die Nachhaltigkeit von Produkten immer mehr hinterfragen, müssen Unternehmen für eine transparente Supply-Chain sorgen - von den Rohmaterialien bis zu den Endprodukten sowie von der Produktentstehung bis zum Start der Serienproduktion.

Eine nachhaltige Lieferkette sollte transparent sein, damit die Herkunft und Qualität der Produkte der Fertigungsindustrie nachvollziehbar sind. Durch die Transparenz der Lieferkette können auch mögliche Risiken und Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden. Eine transparente Lieferkette ermöglicht es, die Bedingungen zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Kinderarbeit und Umweltverschmutzung stattfindet. Je höher die Transparenz der Lieferkette ist, desto mehr kann das Thema Nachhaltigkeit verfolgt werden.

Herausforderungen im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Lieferkette

Die Wertschöpfungskette stellt Unternehmen vor Herausforderungen im Zusammenhang mit einer nachhaltigen Lieferkette. Bis dato gab es lange, komplizierte Kommunikationswege, altmodische Systeme und eine manuelle Bearbeitung, was zu einer hohen Fehlerquote führte. Eine Herausforderung besteht darin, den steigenden Aufwand durch die wachsende Menge an Anforderungen, mit einem optimierten Prozess in der Nachweisführung zu kompensieren.

Die Nachweisführung ist vielfach noch durch eine manuelle Dateneingabe besonders zeitaufwendig, fehleranfällig und schlecht nachvollziehbar. Die Lösung besteht darin, die Anforderungen zu digitalsieren und für jedes Bauteil digitale Nachweise möglich zu machen. Die Digitalisierung ermöglicht eine einfachere Kommunikation zwischen Zulieferern, Unternehmen und Laboren und stellt sicher, dass das Endprodukt den Anforderungen gerecht wird.

Eine ideale Lösung für innovative Umgang ist eine Supply Chain Collaboration Plattform. Diese Plattform stellt eine standardisierten und vereinfachte Nachweisführung zu Umweltkennzahlen sicher.

Ein Beispiel hierfür ist material.one - die erste Produkt- und Materialfreigabe Management Plattform ihrer Art, die im Markt als Supply Chain Collaboration Plattform eingeordnet wird.

Use-Case: Die digitale Nachweisführung für eine nachhaltige Circular Economy mit material.one

Die Circular Economy ist der Fachbegriff für eine Kreislaufwirtschaft, bei der Ressourcen möglichst lange genutzt und Abfälle vermieden werden. Um Umweltanforderungen in der Tiefe der Lieferkette nachzuweisen, kann die Rückverfolgbarkeit von Produkten und Materialien unterstützend wirken. material.one ist eine Supply Chain Collaboration Plattform, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Lieferketten transparenter zu gestalten, indem sie einen digitalen Zwilling der einzelnen Bauteile und Materialkomponenten erstellt.

Durch die Digitalisierung von Circular Economy Anforderungen können Unternehmen den Weg und vor allem die Herkunft von Materialien und Produkten entlang der Lieferkette nachvollziehen und sicherstellen, aus welchen Materialien und Legierungen diese bestehen. Ebenso kann festgestellt werden, aus welchen Materialien die eingesetzten Teilkomponenten bestehen und ob diese den Qualitäts- und Umweltanforderungen entsprechen. Unternehmen profitieren von einer umfassenden Datenbank mit Informationen zu nachhaltigen Materialien, wie zum Beispiel Rezyklaten oder Recycling-Materialien, sowie zu deren Herkunft und Verfügbarkeit.

Unternehmen können somit gezielt Zulieferer wählen, welche diese Ansprüche erfüllen können. Durch die Verwendung von material.one können Unternehmen zudem die CO2-Emissionen entlang der Lieferkette reduzieren. Schließlich bietet die Plattform Informationen zu den CO2-Emissionen von Materialien und Produkten. So können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um CO2-Emissionen zu reduzieren und die Produkte klimafreundlich herzustellen.

Use Case: Future Sustainable Car Materials - BMW Group setzt auf material.one Plattform

Quelle: BMW Presseportal

Im Rahmen eines Forschungsprojekts mit dem Titel “Future Sustainable Car Materials” ist material.one für die Digitalisierung von Umweltanforderungen und Nachweisen verantwortlich. Dieses Projekt wird von der BMW Group durchgeführt.

Das Ziel des Projekts besteht darin, neue Erkenntnisse aus den Forschungsergebnissen zu gewinnen, um Autos künftig nachhaltiger zu gestalten. Dabei spielt die Implementierung neuer Prozesse der Circular Economy eine zentrale Rolle.

Use Case: Circular Economy - Digitalisierung der Rezyklat Nachweise bei AUDI

Quelle: Audi Presseportal

Die Herausforderung: Vor dem Einsatz von material.one war die Datenerfassung auf Komponentenebene von Nachhaltigkeits-KPIs (Recycling und CO2) zeitaufwendig und fehlerträchtig. Viele Lieferanten und Dienstleister haben nicht integriert in der Lieferkette zusammengearbeitet. Der gesamte Prozess erzeugte einen hohen manuellen Aufwand bei der Datenerfassung und -aggregation. Die Metadaten waren überall verstreut und nicht an einem zentralen Ort in einem standardisierten Prozess verfügbar.

Die Lösung: material.one als zentrale Plattform integriert nun alle Volkswagen-internen Systeme für die Metadaten. Es ist ein vollständig digitaler Prozess von der CAD-Datei bis zur digitalen Akte auf Basis der digitalisierten Volkswagen Standards für Wertstoffe und CO2.

Fazit

Zusammengefasst ermöglicht eine nachhaltige Lieferkette Unternehmen, ökologisch verantwortungsvoll und sozial gerecht zu agieren, ohne die Wirtschaftlichkeit außer Acht zu lassen. Es bedarf einer engen Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und der strikten Einhaltung von Umwelt- und Arbeitsstandards.

Die Implementierung einer solchen Lieferkette stellt jedoch Herausforderungen dar, insbesondere im Hinblick auf Transparenz und Kommunikation. Die Supply Chain Collaboration Plattform material.one bietet hierfür eine innovative Lösung, indem sie den Prozess vereinfacht und Unternehmen die Möglichkeit gibt, die Herkunft ihrer Materialien sowie deren CO2-Emissionen genau nachzuverfolgen.

Unternehmen wie BMW und Audi setzen bereits auf material.one für ihre Nachhaltigkeitsinitiativen. Werden Sie Teil dieser Bewegung für eine nachhaltigere Zukunft in Ihrer Branche.

Möchten Sie Ihre Lieferkette transparenter gestalten? Testen Sie jetzt material.one! Machen Sie den nächsten Schritt in Richtung eines verantwortungsbewussten Unternehmens und tragen Sie aktiv zum Umweltschutz bei.

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Mehr über material.one

Mit material.one können alle Teilnehmer standardisiert und Compliance-konform nach dem "need to know" Prinzip zusammenarbeiten. Es handelt sich um eine Industry Cloud Platform, die sowohl Informationen über Material- und Werkstoffbemusterungen, Rezyklatanteile, Zertifikate als auch über den CO₂-Footprint bereitstellt.

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